Ludwig Klages war ein deutscher Philosoph, Psychologe und Begründer der Lebensphilosophie. Er wurde am 10. Dezember 1872 in Hannover geboren und starb am 29. Juli 1956 in Kilchberg, Schweiz.
Klages studierte Philosophie, Psychologie und Naturwissenschaften in Berlin, München und Leipzig. Er war stark von Friedrich Nietzsche und dessen Philosophie beeinflusst und entwickelte eine eigenständige Philosophie, die eng mit der Psychologie verbunden war. Klages stellte den Mensch nicht als rationales Wesen, sondern als von Gefühlen, Trieben und dem Unbewussten geprägtes Wesen dar.
Eine zentrale Idee von Klages war die Lehre der Graphologie, die er als Ausdruckspsychologie bezeichnete. Er glaubte, dass die Handschrift eines Menschen viel über seine Persönlichkeit und seine inneren Zustände aussagt.
Klages war ein prominenter Vertreter der Lebensphilosophie, die sich mit dem Wesen des Lebens und der Existenz befasst. Er kritisierte die Rationalisierung und Vergeistigung der modernen Gesellschaft und betonte die Bedeutung von Sinnlichkeit, Naturverbundenheit und Lebendigkeit.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Klages' Werk von den Nationalsozialisten missbraucht und interpretiert, obwohl er selbst keine politischen Aktivitäten unterstützte. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet er in Vergessenheit und wird heute oft als umstrittene Figur betrachtet.
Klages hinterließ ein umfangreiches Werk, darunter wichtige Werke wie "Handschrift und Charakter" (1904), "Der Geist als Widersacher der Seele" (1929) und "Mensch und Erde" (1948). Seine Schriften werden von einigen Menschen bis heute als inspirierend angesehen, während andere seine Ideen aufgrund ihrer esoterischen oder pseudowissenschaftlichen Elemente kritisieren.
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